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Aufteilung des sicheren Ortes: Systeme

Ein wichtiger Punkt bei der Erschaffung des sicheren Ortes ist es, daß alle Beteiligten sich dort wohlfühlen sollen. Es gibt aber Multis, die viele hundert, ja auch viele tausend Innenpersonen haben können. Naturgemäß hat nunmal jeder Mensch seine eigenen Vorstellungen von Sicherheit und davon, was wohlfühlen heißt, also wird es schwer machbar sein, eine einzige Vorstellung zu finden, die allen gerecht wird und allen gefällt. Das ist aber auch gar nicht nötig, denn es gibt eine einfache Methode, für alle etwas zu finden.

Der erste Schritt bei der Erschaffung eines sicheren Ortes ist es natürlich, eine globale Vorstellung wie oben in den Beispielen beschrieben zu finden, als Sofortmaßnahme (sowas dauert wirklich nicht lange, nicht einmal Stunden, oft nur Minuten), um einen gemeinsamen Ort zu haben, wo man sich treffen und alles weitere beraten kann. Wenn Ihr erst einmal eine gemeinsame Vorstellung gefunden habt, mit der Ihr vorerst zurechtkommt, dann ist der Anfang gemacht: Eure innere Welt existiert und vielleicht zum ersten Mal werdet Ihr Euch innen begegnen, Ihr könnt Euch sehen und hören, miteinander reden, berühren - genau wie alle Menschen außen.

Aber schon bald werden einige dabei sein, die diese Welt nicht mögen, vielleicht ist sie zu hell oder zu dunkel, zu kalt oder zu warm, zu freundlich oder zu bunt... es mögen eben nicht alle Menschen das gleiche. Auch die Menschen untereinander müssen sich nicht zwangsläufig alle mögen, nur weil sie den gleichen Körper teilen. Im Gegenteil: Sehr oft ist es der Fall, daß sich einige nicht riechen können, völlige Harmonie wird es schon bei mehr als 2 Personen wohl nur selten geben. Wir Menschen sind eben so, niemand mag jeden aus seiner Umgebung, das kann sicher jeder aus eigener Erfahrung bestätigen.

In Eurem inneren Ort habt Ihr aber sehr viele fantastischen Möglichkeiten, so daß Ihr dafür Abhilfe schaffen könnt. Der erste Schritt ist getan, nun kommt der nächste: Jeder Einzelne von Euch kann sich nun innerhalb dieser neuen Welt einen ganz privaten Bereich erschaffen, zu dem sonst niemand Zutritt hat, es sei denn, Ihr gestattet es. Dieser ganz private Bereich muß auch nicht so aussehen wie der Rest der Welt, Ihr könnt es gestalten, wie auch immer es Euch beliebt. Ob Ihr lieber eine Hütte oder ein Schloß habt, ob ein Häuschen mit Garten oder eine Burg mit tausend Hektar Land - es spielt keine Rolle! Nur Eure eigene Phantasie ist Eure Grenze. Und wenn Ihr irgendwann von dem Schloß genug habt und doch lieber eine Villa hättet - ändert es eben einfach, das ist jederzeit möglich. Nichts steht für alle Zeiten fest.

Aber was macht man so allein in einem eigenen, kleinen Land? Vielleicht ist es Euch irgendwann langweilig und Ihr möchtet lieber gern mit jemandem zusammensein, der ähnlich empfindet wie Ihr. Naja, was soll's? Ist doch kein Problem, dann schafft Ihr Euch eine gemeinsame Umgebung und lebt dort zusammen, so wie Ihr es Euch wünscht.

So schön der innere sichere Ort auch ist und so unverzichtbar für alle - es gibt auch ein großes Problem, das nicht verschwiegen werden soll. In Eurem früheren Zustand konnte nicht jeder jeden Anderen zu jeder Zeit sehen und hören, oft wußtet Ihr vielleicht nicht einmal, daß da noch Andere sind. Nun sind sie alle zusammen an einem Ort - und jeder kann hören, was jeder Andere sagt. Technisch gesprochen heißt das, wenn einer "Hallo" sagt und 100 Personen sind zusammen, dann muß das Gehirn nun die Leistung erbringen, bei 100 Personen das gehörte Wort in der Erinnerung abzuspeichern - gleichzeitig. Wenn alle durcheinander reden, potenziert sich die Belastung natürlich noch um ein Vielfaches. Ihr werdet schnell spüren, daß mit wachsender Anzahl Personen am sicheren Ort die Belastung für alle steigt, das liegt nunmal in der Natur der Sache.

Die Belastung macht sich beispielsweise in fortwährenden Kopfschmerzen oder in häufigem Zusammensacken des Körpers bemerkbar. Diese Dinge können natürlich auch andere Ursachen haben, das gilt es dann erst herauszufinden.

Aber zum Glück gibt es eine Lösung für dieses Problem: Systeme.

Ein System ist sozusagen ein "Land im Land". Ein neuer sicherer Ort, der völlig eigenständig ist und einfach von dem ersten abgespalten wird. Ihr habt dann sozusagen 3 Orte: Eine globale Welt, in der es dann die beiden Systeme gibt. Die globale Welt ist dann nach wie vor der innere sichere Ort als Ganzes und die Systeme sind einzelne, unabhängige Orte darin, wovon jedes System seine eigene Umgebung haben kann. So kann in dem einen den ganzen Tag die Sonne scheinen und in dem anderen vielleicht den ganzen Tag der Mond - ganz wie Ihr das möchtet. Damit habt Ihr gleich zwei Probleme gelöst: Es können Orte mit unterschiedlicher Umgebungsstruktur sein, so daß sich die einen Personen in dem einen und die anderen in dem zweiten aufhalten, je nachdem, wem welches besser gefällt. Und die Belastung für das Gehirn nimmt ab, weil die Systeme gegeneinander schalldicht abgeschottet werden, so daß nicht jeder alles hören muß, was jeder andere sagt, sondern nur, was in dem eigenen System vor sich geht.

"Wie denn...erst sammeln wir alle zusammen und dann trennen wir uns schon wieder?" Nein, so ist es natürlich nicht: Die Systeme werden untereinander einfach über irgendeine Form von Weg verbunden, zum Beispiel mit einem Tunnel oder einer Allee oder einem Raumschiff zwischen Planeten - wie immer Ihr Euch das vorstellen mögt. So kann jeder von dem einen zum anderen System wechseln und Ihr könnt Euch untereinander besuchen, so oft Ihr wollt.

Es gibt viele Multis, die so ein Konstrukt aus verschiedenen Systemen bereits realisiert haben und damit sehr zufrieden sind, am besten fragt Ihr einfach mal in den gängigen Chats andere Betroffene und laßt Euch ihre Erfahrungen sagen - Ihr werdet sicher gegenseitig noch vieles neues entdecken und könnt Ideen austauschen, um alles noch besser zu machen.

Im Lauf der Zeit werdet Ihr feststellen, daß man mit zwei Systemen nur selten auskommt, soweit mir aber bekannt ist, gibt es keine Begrenzung für die Anzahl von Systemen, also könnt Ihr beliebig weiter ausbauen. Ob nun drei oder hundert Untersysteme in einem multiplen System sind, spielt dabei keine Rolle. Die Hauptsache ist, daß sich alle Beteiligten in jeweils einem System zusammen wohlfühlen.

Meistens gibt es wenigstens ein "Alltagssystem", in dem sich alle aufhalten, die von Zeit zu Zeit nach draußen gehen können oder wollen. Dann gibt es i.d.R. mindestens ein System, wo sich solche Menschen aufhalten, die absolut nichts mit den Anderen zu tun haben wollen und sich nicht in die Gemeinschaft einfügen wollen. Oft gibt es auch zerstörerische Elemente, die den Körper übernehmen oder anderen schaden wollen - auch für sie benötigt man ein eigenes System, dessen Übergang zu den anderen Systemen dann allerdings geschlossen und bewacht werden muß, aber innerhalb dieses Systems haben sie dort auch alle Möglichkeiten wie jeder Andere auch, so daß sie nicht wirklich eingesperrt sind. Eher ausgesperrt, zum Schutz der Anderen.

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