Multipel sein - was es alles mit sich bringt

Das große Tagebuch

Wenn die Erkenntnis, multipel zu sein, noch nicht lange zurückliegt, wirst Du von der Menge der Informationen, die von innen auf Dich zukommen können, sehr leicht überfordert sein. Das geht schon los, sich alleine alle Namen aller Innis zu merken, und wie alt sie sind. Oder bei welcher Situation sie entstanden sind, was sie mögen und was nicht und vieles mehr.

Um für Dich selbst und alle anderen Innis jederzeit einen guten Überblick zu bekommen, kannst Du einfach ein Tagebuch anlegen (oder auch die kleine Datenbank auf unserer Download-Seite verwenden). Da es hier aber nicht so sehr um eine chronologische Reihenfolge von Ereignissen geht und außerdem mehr als eine Person daran beteiligt ist, ist die wohl einzig sinnvolle Methode, statt eines gewöhnlichen Buches einen großen Ringordner dafür anzulegen. Es gibt ja sehr schöne Ordner, die Du Dir dann auch noch selbst von außen nach Deinen Vorstellungen gestalten kannst. Oder mit einem fertigen Motiv bedruckt. Was immer Du möchtest.

So, nun hast Du den Ordner und kannst anfangen, etwas daraus zu machen. Am besten fängst Du zum Beispiel damit an, ein Trennblattverzeichnis anzulegen, wo Du für jeden Inni, den Du bereits namentlich kennengelernt hast, ein Blatt anlegst. So hast Du schon mal eine Unterteilung, wo jeder Inni seine eigene Rubrik bekommt.

Dann kannst Du zum Beispiel auf einem Folgeblatt eine kleine Seite mit einer Kurzvorstellung schreiben. Dort könnte zum Beispiel neben dem Namen und dem Alter (und/oder dem Geburtstag, wenn es sich um einen älter werdenden Inni handelt) die wichtigsten persönlichen Daten stehen - wie Du es vielleicht auch von den kleinen Büchern her kennst, die man als Kind in der Schule so gerne ausgetauscht hat mit "Lieblingsfilm, Lieblingsbuch, Was ich mag, Was ich nicht mag" usw. Welche Punkte Du da aufführen möchtest, ist ja ganz Dir überlassen.

Dich selbst solltest Du dabei auch ruhig ausführlich vorstellen, denn längst nicht alle Innis wissen überhaupt, wer Du bist.

Von da an ist dann alles offen.

Jeder Inni könnte zum Beispiel in seiner Rubrik sein eigenes Tagebuch anlegen oder Fragen an Dich oder an jemanden, dem es erlaubt wurde, das Buch zu lesen (z.B. einen Therapeuten oder Deinen Partner oder die Außenkinder usw.). Es könnten Bilder sein oder kleine Gegenstände, die man in eine Prospekthülle legen kann wie z.B. Briefumschläge, CDs usw. Jeder Inni kann sich hier selbst anderen vorstellen oder einfach nur niederschreiben oder malen, was ihn/sie bewegt und die Anderen wissen dürfen.

Es versteht sich von selbst, daß auf jeden Fall alle, die sich an dem Buch beteiligen, einverstanden sein müssen, bevor es irgend jemandem außen gezeigt wird, egal ob Partner oder Therapeut oder sonst jemandem.

Das Buch wird Euch allen (wenn Ihr es erlaubt, auch außen) helfen, Euer gesamtes System besser kennenzulernen und einander besser kennenzulernen und zu verstehen.

Da es ein Ordner ist, kann man es bequem jederzeit an jeder Stelle umsortieren oder etwas herausnehmen und wieder neu einfügen usw.